Die guten alten Zeiten 
 
Im dem Jahren zwischen den zwei Weltkriegen ging es bei uns den Leuten nicht so gut, sie hatten wenig Geld.Sie konnte ihre Landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihren Wein nicht verkaufen.Es gab auch keine Arbeit.In den Fabriken in Ödenburg war  kaum jemand aus unseren Dorf beschäftigt.   
Im Sommer bei der Ernte,und im Herbst bei der Zuckerrübenernte sind die Leute aus dem Dorf,hinüber nach Österreich,und haben dort auf den Güter des Fürsten Esterhazy gearbeitet und sich etwas Geld verdient.Im Winter gab es etliche Wochen Arbeit im Staatswald.
Bei uns waren die Leute auch nicht Krankenversichert, brauchte man einen Arzt musste man alles selbst bezahlen. Noch schlimmer war es wenn man ins Spital musste,das konnte sehr teuer werden.
Viele Männer aus dem Dorf sind damals nach Deutschland um dort zu arbeiten.Sie verdienten dort sehr gut,und konnten die Reichsmark zu einen guten Kurs umtauschen.Mein Vater und noch 3 Männer aus den Dorf sind im Frühjahr 1937 auch nach Deutschland um dort zu arbeiten.Da das Geld für die Fahrt nur bis nach Wien reichte,sind sie dann zufuß weiter marschiert.Sie waren eine Woche unterweg bis sie nach Deutschland kamen.In Passau bekamen sie Arbeit.
Am besten ging es damals denjenigen der ein festes Einkommen hatte, sie hatten Geld und waren auch Krankenversichert
Bei uns war der Brauch da gingen die Frauen in den Winterabende zu Nachbarn oder Bekannten in die Feier.Meine Mutter ging auch immer mit mir als ich noch Schüler war ins Unterdorf zu Bekannten in die Feier.Dort trafen sich mehrere Frauen zum Plausch.Beizeiten ging es dann nachhause,denn bei uns gingen die Leute schon frühzeitig ins Bett.Was sollten sie auch machen,es gab ja noch kein Elektrisches Licht, keine Zeitung und kaum Bücher zum lesen.
Die Burschen haben sich irgendwo im Dorf ein kleines Stüberl gemietet,dort verbrachten sie die Winterabende.Die Mädchen trafen sich in der Spinnstube.In den Wintermonaten mussten die Jungen von 14-20.Lebensjahr einmal in der Woche an einen Abend zum Abendunterricht.Wo der Pfarrer und der Lehrer abwechselnd Unterrichteten.
In den Monaten Januar und Februar war bei uns die Zeit wo geheiratet wurde.Da hatten die Leute Zeit,der Wein war reif und es wurde geschlachtet.So eine Hochzeit war schon ein Ereignis,das ganze Dorf war auf den Beinen um den Hochzeitszug anzusehen.Vor dem Haus des Bräutigam wurde der Hochzeitszug aufgestellt.Die Zuschauer die vor den Hochzeitshaus standen wurden mit Wein und Hochzeitbeugel bewirtet.Dann setzte sich der Hochzeitszug unter Anführung der Musikkapelle zum Haus der Braut in bewegung.Von dort ging es dann in die Kirche zur trauung.Von der Kirche ging es ins Hochzeithaus,dort gab es ein großes Festessen,und anschließend wurde getanz bis spät in die Nacht.

 

 
 
Die Leute im Dorf konnten ihren Wein nicht verkaufen,deßhalb haben sich die Weinbauern zusammengetan und einen Schankverein gegründet.Es wurden Tische,Bänke und Gläser angeschaft,und der Wein wurde in Eigenregie in sogenannten Schenkhaus ausgeschenkt.Jedes der Mitglieder durfte der Reihe nach vierzehn Tagelang seinen Wein ausschenken.
Auch mit den Landwirtschaftlichen Erzeugnisse gab es die selben Probleme.Wenn sie nach Ödenburg auf den Wochenmarkt fuhren,und dort ihre Erzeugnisse anboten,konnte es passieren das sie alles wieder nachhause fahren konnten,weil es ihnen niemand abkaufte.
Am besten verkauften sie noch ihr Obst,aber das war auch sehr mühsam,denn sie mussten es auf den Rücken in die 7 Km entfernte Stadt schleppen.Auch mit der Milch war es so.Jeden Morgen um 6 Uhr, bei Wind und Wetter das ganze Jahr hindurch trugen die Milchfrauen die Milch in die Stadt,wo sie ihre festen Kunden hatten.Später dann in der vierziger Jahre hatten sich schon etliche der jüngeren Frauen Fahrräder angeschaft.Was dann schon eine große Erleichterung war.
In der Kinder und Schulzeit wurden wir mit Süßigkeiten und Schokolade nicht so besonders verwöhnt,das gab es nur an bestimmten Festtagen.Zwischendurch gab es nichts.Im Sommer kam immer der Eismann ins Dorf,aber wir hatten selten das Geld um ein Eis zukaufen.Ein kleines Eis kostete nur 6 Heller, aber die hatten wir nicht.Für ein Ei gab es auch ein Eis,da haben wir dann aus denHühnerstall Eier geklaut.
Als wir dann schon so vierzehn waren,sind wir öfters Sonntags in die Stadt hinein ins Kino.Ich bekam jeden Sonntag von meiner Großmutter einen Pengö,der billigste Platz im Kino kostete 30 Heller.
Bei uns gab es manche Jahre eine Maikäferplage,dann mussten wir Schulkinder die Maikäfer einsammeln.Wir sind dann mit Decken und Eimer losmarschiert und haben die Maikäfer von den Bäumen geschüttelt.Für einen Eimer Maikäfer bekamen wir 10 Heller.
Bei uns gab es auch viele Wallnüsse.Wenn sie im Herbst reif waren und herunter fielen,manchmal haben wir auch nachgeholfen,sind wir Buben hin und haben sie aufgelesen. Nachher haben wir sie im Dorfladen für Süßigkeiten eingetauscht.
Einmal im Jahr, im Herbst war die große Treibjagd,da waren viele Jäger und Treiber beteiligt,es wurden immer hunderte von Hasen geschoßen.Wir Buben sind immer hinter der Treibjagd her,und haben aufgepasst,wenn ein angeschossener Hase entkam,haben wir ihm gesucht ,die Mutter von meinen Freund Heinz  hat uns dann am Abend ein Hasengulasch gemacht.Für die Jäger und Treiber gab es am Abend im Dorfgasthaus ein großes Essen